
Installationsansicht: Chapter 4 "Exoticism at the Studio". Foto: Rheinisches Bildarchiv/Marc Weber
DER AUSGANGSPUNKT
Die Fotografische Sammlung des Rautenstrauch-Joest-Museums (Köln) beherbergt rund 100.000 fotografische Objekte aus nahezu allen Regionen der Welt. Viele der Bilder stammen aus kolonialen Kontexten und wurden in ungleichen Machtverhältnissen aufgenommen. Bislang schlummerten die visuellen Dokumente der kolonialen Vergangenheit im Archiv. Doch wie zeigt man Bilder, die eigentlich nicht gezeigt werden sollen? Um sich dieser Frage zu nähern hat die Internationale Photoszene Köln die belgische Künstlerin Antje Van Wichelen eingeladen, sich im Rahmen einer Residency mit dem Bildbestand auseinanderzusetzen.
DIE AUSSTELLUNG
Vier interaktive Installationen wurden in einem kollaborativen Prozess eigens für die Ausstellung entwickelt. Die Schau thematisiert die Fragilität des Materials, bringt die Bilder in Bewegung, setzt sie in direkten Bezug zum Betrachtenden und fordert ihn zu eigener Recherche auf. Sie ergründet, wie Bilder aus kolonialen Systemen Klischees konstruieren, die bis heute wirksam sind, und versucht, diese mit visuellen Mitteln zu hinterfragen und zu brechen.
LESSON LEARNED
Fotografien sind mehr als nur ein Stück Papier. Sie formen Erinnerung und ermöglichen Teilhabe an zeitlich oder räumlich fernen Ereignissen und Personen. Sie sind lebendige Dinge, die sich aktivieren lassen und eine Beziehung zum Betrachter stiften können.
Die Ausstellung war Teil des Artist Meets Archive Projektes der Internationalen Photoszene Köln
Laufzeit: 4. Mai-21.Juli 2019
Booklet zur Ausstellung: NOISY IMAGES
The Recognition Machine online: https://therecognitionmachine.constantvzw.org
Das Artist Meets Archive Projekt: https://visual-history.de/en/2019/04/29/artist-meets-archive/
Das Projekt im Magazin L. Fritz: issuu.com/photoszene/docs/l_fritz_mag_05_issu_k