
Ausgangslage
Die East Side Gallery ist ein vielbeachteter und historisch umkämpfter Ort in Berlin. Sie ist einerseits mit 4,2 Mio. Besucher*innen (2019) ein touristischer Anziehungspunkt und steht andererseits aufgrund gravierender städtebaulicher Veränderungen seit Jahren im kritischen Fokus interessierter Berliner*innen und beteiligter Künstler*innen. Seit dem Entstehen der East Side Gallery als Open Air Ausstellung im Jahr 1990 hat sich der Ort durch Gentrifizierungsprozesse extrem verändert. Berliner und Berlinerinnen nehmen ihn als Un-Ort wahr, obwohl es bspw. Möglichkeiten zum Sitzen an der Spree gibt. Der Bau der Mercedes-Benz Arena 2008 sowie die Planungen eines der größten Hochhäuser Berlins, in den Amazon einziehen wird, haben und werden weiterhin die ursprüngliche Bedeutung des Ortes immens verändern.
Die neue Dauerausstellung, die Open Air auf Stelen an der East Side Gallery positioniert werden soll, erzählt die Geschichte des Ortes ausgehend vom bewegenden Jahr 1990. Vor dort blickt sie zurück und nach vorne und erzählt von den verschiedenen Nutzungen des Ortes, von Aneignungs- und Zurückdrängungsprozessen, die für Berlin so typisch sind.
Workshopziele
Die East Side Gallery soll trotz ihrer internationalen Anziehungskraft wieder ein Ort mit Aufenthaltsqualität für Berliner und Berlinerinnen werden. In der Workshopserie sollten vielfältige Perspektiven von verschiedenen Gruppen gehört und miteinander ins Gespräch gebracht werden. Die Gruppen bestanden u. a. aus Künstler*innen der East Side Gallery, aus Kooperationspartner*innen und interessierten Berliner*innen, die im Sinne der demokratischen Teilhabe in die zukünftige Entwicklung des Ortes involviert werden sollen. Gleichzeitig sollte die Konzeption der neuen Dauerausstellung um weitere Perspektiven ergänzt werden.
Umsetzung
Fünf partizipative Online- und Offline-Workshops für unterschiedliche Zielgruppen